Für den zweiten Teil der „Treffe alte Freunde“ Serie ging es diesmal nach Tokio! Während die Stadt selbst nächstes Jahr genauer durchforstet wird, stellte sie im Blick auf meinen sonstigen Urlaub einen krassen Gegensatz dar.
Einfach ganz langsam anfangen
Da ich den Nachmittag bereits durchgeplant hatte und wusste, dass ich gegen 15Uhr in Tokio sein wollte, ging ich den Vormittag sehr gemütlich an. Morgens gemütlich nochmal umdrehen, im Bad einfach langsam machen, dann in einen Starbucks setzen, etwas Schwarztee mit einem Schuss Honig zum Frühstück, während man weiter Blogbeiträge schreibt. Sehr sehr angenehm. Vor der Abfahrt nutzte ich noch kurz den anliegenden Supermarkt, um in Auftrag gegebene Lunchboxen (Bento-Boxen) zu kaufen. Und schon ging es los nach Tokio!
Ein Hotel in Asakusa
Da ich wusste, dass ich Abends in der Stadt bummeln würde, hatte ich im voraus bereits ein Hotelzimmer gebucht. Denn Nachts noch auf Bahnzeiten zu achten, eventuell lange Bahnfahrten hin zu nehmen und Parkplatzsuche zu betreiben, hatte ich gar keine Lust. Mit einer Check-In-Zeit von 15Uhr hatte ich zugleich den Vorteil, die Zeit im Hotel noch nutzen zu können – Wäsche waschen (in der Badewanne), gemütlich Duschen (ohne angestarrt zu werden) und in Privatsphäre etwas Wellness betreiben zu können, ohne, dass zwanzig andere Frauen um einen rumwuseln.
Das Hotel lag in der Nähe der Bahnhaltestelle Asakusa, welche mit der Ginza-Linie einen direkten Anschluss nach Tokio ermöglicht. Auf dem Weg zum Bahnhof konnte ich durch die Häuser hindurch Blicke auf den Tokio Skytree erhaschen, der unglaublich nah und nachts auch schön beleuchtet war. (Hoch hinaus geht es aber erst nächstes Jahr.) Ich kaufte mir vor der Fahrt noch eine SUICA-Karte, um keine kleinen einzelnen Tickets lösen zu müssen. Verabredet haben wir uns an der Haltestelle Ueno, an der ich schon zwei Stunden vorher eintraf, um einfach etwas die Seitengassen zu durchstreifen.
Die SUICA-Karte
Als kleine Exkursion möchte ich diese super praktische Karte kurz etwas hervorheben. Die SUICA und PASSMO Karten sind im Prinzip Pre-Paid Ausweise im Scheckkartenformat, die in den japanischen Öffentlichen genutzt werden können. Auch einige Conbini, Getränkeautomaten und andere Einrichtungen erkennen diese Karten als Zahlungsmittel an. Im Bahn- und Bussystem läuft das Zahlen nochmalerweise so ab: vor dem Betreten des Bahnsteigs geht man an den Automaten, wählt die Preisklasse seines Ziels, und erhält einen kleinen Streifen Papier als Ticket. Diesen schiebt man in die Schranke, welche das Ticket gelocht wieder ausspuckt. Beim Verlassen des Bahnsteigs am Zielbahnhof gibt man das Ticket wieder in die Schranke, die es diesmal einbehält. Sollte man den falschen Betrag gezahlt haben, wird einem der Durchgang verwehrt, und man kann an einem der in der Nähe befindlichen Automaten den Restbetrag begleichen. Um das ganze Kleingeld-geklimper, Automaten-aufsuchen und Ticket-aufbewahren abzulösen gibt es die SUICA-Karte. Diese lädt man mit einem beliebigen Prepaid Guthaben auf, legt sie an der Schranke auf einen Leser, wo die Karte den Anfangspunkt speichert, und beim Verlassen den korrekten Betrag einfach abbucht. Es ist alles in allem extrem komfortabel, schnell, und praktisch. Fährt man jetzt nur einmal mit der Bahn lohnt sich das Ganze natürlich nicht wirklich (beim „Erwerb“ der SUICA zahlt man mindestens JPY1.000 – 500 als Kaution, 500 als Aufladungsbetrag), aber sobald man ein paar Fahrten vor sich hat, ist eine Anschaffung zu erwägen.
お久しぶり!Lange nicht gesehen!
Ohisashiburi sagt man, wenn man jemanden nach langer Zeit wieder trifft – was bei meiner heutigen Begegnung auf jeden Fall zutraf! 2011 haben wir uns über die Firma in Japan kennengelernt, 2013 in Deutschland nochmal getroffen, und jetzt, fünf Jahre später – Facebook sei Dank – wurde der Kontakt wieder erweckt, um sich in Japan, wo sie aktuell lebt und arbeitet, wieder zu treffen. Es war ein wunderbar witziger Abend, mit viel Gesprächsstoff über den Lebensweg, Entscheidungen, gemeinsame Bekannte und Lebensgefährten, was wir alles bei einer Runde Yakiniku (japanisches Indoor-Barbeque) gemütlich bequatschten. Zum Abschluss des Abends ging es noch einen Purikkura (kleine, lustige, bunte Gruppen-Aufkleber) Automaten aufsuchen, der seinem Namen Pink Pink Monster wirklich alle Ehre machte. Da heute ein Freitag war, und mein Gegenüber einen langen, japanischen Arbeitstag hinter sich hatte, wurde es insgesamt nicht allzu spät. Absprachen und Versprechungen für ein nächstes Treffen wurden natürlich noch getroffen 😉
Daten
Kalendertag | 24.08.2018 |
Reisetag | 28 |
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